# Samstag, 06.Oktober 2012 – Lagerhalle

(Einführung in die Konzerte – Stefan Fricke, Redakteur für Neue Musik beim Hessischen Rundfunk)

18.00 || Eröffnungspodium

Eröffnungspodium mit Gästen zum Thema Interpretation.

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Zum Auftakt des Festivals diskutieren Vertreter aus verschiedenen Bereichen (des Musiklebens) darüber, wie unterschiedlich die Bedeutung des Interpreten ausgelegt werden kann und wird. Dabei wird es sowohl um performative Aspekte der Aufführung gehen, als auch um die Begriffe der Treue und des Verrats. Inwiefern ist die Unterordnung unter den Willen des Komponisten die oberste Pflicht des Interpreten, inwiefern ist der Übergriff manchmal erlaubt oder sogar notwendig?

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Gäste: Dr. Ralf Waldschmidt (Intendant Theater Osnabrück),  Prof. Peter Florian (Komponist) und Prof. Dr. Bernd Enders (Musikwissenschaftler)

Moderation: Stefan Fricke

20.00 || The Vegetable Orchestra

Gemüsesinfonie Nr. 1, Massacre de Primtemps und andere Stücke…

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Pocket Stampede
Radioaktivität – Interpretation des Stückes „Radioaktivität“ von Kraftwerk
Scoville
# Radian – Interpretation des Stückes „sinus 440“ von Radian
Brazil – Inspiriert von Terry Gilliams Filmklassiker „Brazil“
# Kammerflimmern (Gemüsesinfonie Nr. 2) – Inspiriert von der 2. Wiener Schule
Krautrock

Grobschnee (UA) 12 Ton Techno für Karottenxylophone
Massacre du Printemps – Interpretation von Igor Strawinskys „Le Sacre du  Printemps“
Greenhouse
Gemüsesymphonie Nr. 1

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faithful! konfrontiert das Gemüseorchester aus Wien mit der Kammersinfonik der zweiten Wiener Schule. Dabei geht es weniger um Gerechtigkeit, sondern darum, wie sich die Originale auf die vollkommen anders geartete Instrumentierung übertragen lassen. Gehen die Parallelen zur zweiten Wiener Schule und in den Stilcollagen über bloße Oberflächlichkeit hinaus und lassen sich strukturelle und klangliche Übereinstimmungen herstellen?

21.30 || Re-Work

Kerry Yong (MIDI-Keyboards) spielt Werke von John Cage, Steve Reich & Giacinto Scelsi.

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Der englische Pianist Kerry Yong überträgt John Cages Werke für präpariertes Klavier, aber auch Klassiker von Steve Reich und Giacinto Scelsi auf fulminante und kreative Weise auf MIDI-Instrumente.

22.30 || Club der toten Songwriter

[-†] Without Additives No Stars Big Band präsentiert: Club der toten Songwriter mit Stücken von Kurt CobainIan CurtisSid ViciousØystein AarsethJanis JoplinNick DrakeJim Morrison, und Giovanni Battista Pergolesi.

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Damian Marhulets – Beats, Finger-drumming, E-Gitarre
Sebastian Wendt – Klarinetten, Toys, Live-Elektronik
Julia Mihály – Stimme, Synthesizer, Live-Elektronik

„In Ihrer neuen Show „C-27“ untersucht [-†] Without Additives No Stars Big Band das einzig echte Musik-Genre der  Postmoderne – das Genre des kulturwissenschaftlichen Nekrologes. Berühmte Rock’n’Roll-Kamikaze und nonkonformistische Selbstmörder stehen im Fokus der schwarzen Punk-Messe: Kurt Cobain, Ian Curtis, Sid Visious, Janis Joplin, Nick Drake, Jim Morrison, Amy Winehouse und Pergolesi… Ihre zerfallenden Lebern wecken sogar bei Zombies kein Appetit mehr! Dafür verbergen ihre Gehirne – zerstört vom bunten Drogen-Potpourri – die ekstatische Essenz der Realität. Was können wir von diesen Helden der Vergangenheit lernen? – Um wirklich cool zu sein, müsste man die Löcher im Kopf nicht mit der Stecknadel punktieren, sondern mit dem Gewehr bohren!“

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[-†] Without Additives No Stars Big Band verfremdet und überformt klassische Rocksongs und wählt dabei Stücke solcher Songwriter, die mit dem Druck des Startums nicht klar kamen und sich unter tragischen Umständen das Leben nahmen.

# Sonntag, 07.Oktober 2012 – Kunsthalle Dominikanerkirche

(Einführung in die Konzerte – Oliver Schneller, Komponist)

14.00 || Adieu mon amour, Matinee-Konzert

ein Konzert mit Lenka Zupkova & Susanne Zapf (Violine), Reynard Rott & Anton Lukoszevieze (Violoncello), Vincent Royer & Garth Knox (Viola), Sebastian Wendt & Theo Nabicht (Bassklarinette).

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Matthias Bauer – VL SZ (2002) für Violine solo
Susanne Zapf

Klaus K. Hübler – Opus Breve (1988) für Violoncello
Reynard Rott

Klaus K. Hübler – Opus Breve (1988) für Violoncello
Anton Lukoszevieze

Gerald Eckert – L’étendue des fins éclats (1997/2002) für Violine
Lenka Župková

Morton Feldman – Projection I (1997/2002) für Violoncello
Reynard Rott

Morton Feldman – Projection I (1997/2002) für Violoncello
Anton Lukoszevieze

Kaija Saariaho – Soupir de l’obscur (2006) für Viola und Elektronik
Garth Knox

Iris ter Shiphorst – Hi Bill (2005) für Bassklarinette
Theo Nabicht

Iris ter Shiphorst – Hi Bill (2005) für Bassklarinette
Sebastian Wendt

Kaija Saariaho – Soupir de l’obscur (2006) für Viola und Elektronik
Garth Knox

PAUSE

John Lely – Harmonics for Real Strings (2006) für Violoncello
Reynard Rott

Rebecca Saunders – Caerulean (2011) für Bassklarinette
Sebastian Wendt

Oliver Schneller – Haiku (2012) für Violine
Susanne Zapf

Oliver Schneller – Haiku (2012) für Violine
Lenka Župková

Giacinto Scelsi – Manto I + II (1967) für Viola
Vincent Royer

John Lely – Harmonics for Real Strings (2006) für Violoncello
Anton Lukoszevieze

Giacinto Scelsi – Manto I + II (1967) für Viola
Garth Knox

Rebecca Saunders – Caerulean (2011) für Bassklarinette
Theo Nabicht

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Jeder Interpret ist Teil einer Tradition, einer Schule, die mit seiner Persönlichkeit, seinem Geschmack und seinem Lehrern zusammenhängt. Wie verschieden die Klangkultur mitunter ist, wird deutlich, wenn man Musiker unterschiedlicher Prägung im direkten Vergleich hört. Dieser Konzertmarathon stellt Werke traditioneller Provenienz Werken mit experimentellem Anspruch gegenüber, um die unterschiedlichen Ansätze zu exponieren.

19.00 || Tout seul, mais ensemble

Solisten des Matinee-Konzertes mit dem Open String Quartett und Osnabrücker Studenten (Reynard Rott, Lenka Zupkova – Einstudierung)

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Lenka Župková & Susanne Zapf – Violine ++ Reynard Rott & Anton Lukoszevieze – Violoncello ++ Vincent Royer & Garth Knox – Viola ++ Sebastian Wendt & Theo Nabicht – Bassklarinette ++ Julia Mihály – Sopran ++ Damian Marhulets – Oboe

Schüler aus Osnabrücker Schulen

open string quartet (Christiane Kumetat – Violine, Susanne Schulz – Violine, Johanna Geith – Viola, Willem Schulz – Violoncello)

Kammerorchester der Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück, Karsten Nagel – Leitung ++ Lenka Župková und Reynard Rott – Einstudierung

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# Cornelius Cardew – Treatise (1963-67)

Kammerorchester der Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück unter der Leitung von Karsten Nagel

Earle Brown – NOVEMBER 1952 („Synergy“) aus Folio (1952/53) for Piano(s) and/or other instruments or sound producing media

Earle Brown – DECEMBER 1952 aus Folio (1952/53) for one or more instruments and/or sound producing media

Lenka Župková & Susanne Zapf – Violine ++ Reynard Rott & Anton Lukoszevieze – Violoncello ++ Vincent Royer & Garth Knox – Viola ++ Sebastian Wendt & Theo Nabicht – Bassklarinette ++ Julia Mihály – Sopran ++ Damian Marhulets – Oboe

Willem Schulz – Haut 8 (2004) für Streichquartett

Willem Schulz – holz.metal (2007) aus dem Zyklus „ferner Gesang – 19 musikalische Skulpturen für inszeniertes Streichquartett“

open string quartett

Earle Brown – MUSIC FROM „TRIO FOR FIVE DANCERS“ June 1953 aus Folio (1952/53) for Piano and/or other instruments

Earle Brown – FOUR SYSTEMS January 1954 aus Four Systems(1954) for Piano and/ore other instruments or sound producing media

Lenka Župková & Susanne Zapf – Violine ++ Reynard Rott & Anton Lukoszevieze – Violoncello ++ Vincent Royer & Garth Knox – Viola ++ Sebastian Wendt & Theo Nabicht – Bassklarinette ++ Julia Mihály – Sopran ++ Damian Marhulets – Oboe

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Legendäre musikalische Grafik von Earle Brown, die den Werkbegriff und die Rolle des Interpreten in den Fünfzigerjahren grundsätzlich infrage stellte, wird in verschiedenen Konstellationen interpretiert.

Cornelius Cardews epochale musikalische Grafik Treatise wird zu einer Plattform, auf der die Einzelmusiker und Studenten zur Kooperation gebracht werden. Cardew lässt den Musikern viele Freiheiten in der Ausarbeitung des Werkes, in der die Idee des gemeinsamen und des voneinander Lernens im Mittelpunkt steht. Treatise und The Great Learning werden heute als Cardews wichtigste Kompositionen angesehen. Ob die einzelnen Musiker und Schüler dabei gemeinsame interpretatorische Lösungen finden oder sich nach dieser Zusammenarbeit besser nicht wieder gemeinsam auf einer Bühne austoben sollten, wissen wir erst danach.